Nächster Schritt auf dem Weg zu zukunftsorientierter Patientenversorgung

Landrat Jan Weckler (rechts) und Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler übergeben die Baugenehmigung an GZW-Geschäftsführer Dr. Dirk Fellermann.

Landrat Jan Weckler und Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler übergeben Baugenehmigung für nächsten Abschnitt der Erweiterung des Bad Nauheimer Hochwaldkrankenhauses   

Die Krankenhauslandschaft im Landkreis weiter zu stärken, ist Ziel einer großen Baumaßnahme des Gesundheitszentrums Wetterau (GZW). In Zukunft will man das stationäre Angebot am Hochwaldkrankenhaus konzentrieren und damit die dortige Bettenzahl auf rund 430 erhöhen. Für die nächste Phase der Erweiterung des Standorts in Bad Nauheim haben Landrat Jan Weckler und die Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler jetzt die Baugenehmigung an GZW-Geschäftsführer Dr. Dirk Fellermann übergeben.

„Der Wetteraukreis braucht eine zuverlässige und zukunftsorientierte medizinische Versorgung. Die Krankenhausreform setzt auf Konzentrationsmaßnahmen, um ein qualitativ hochwertiges Angebot in den betreffenden Kliniken sicherzustellen. Mit der nun übergebenen Baugenehmigung für den nächsten Abschnitt der Erweiterung des Hochwaldkrankenhauses geht das GZW genau diesen zukunftsweisenden Weg weiter“, erklärt der Landrat, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des GZW ist, bei der Bescheid-Übergabe. Jan Weckler verweist in diesem Zusammenhang noch einmal darauf, dass der Kreis erst im vergangenen September die Anteile der Stadt Bad Nauheim am GZW übernommen habe und somit nun 91,51 Prozent der GmbH halte. „Unser Ziel war und ist es, mit diesem Schritt die Gesundheitsversorgung im Kreis dauerhaft zu sichern“, sagt der Landrat auch mit Blick auf den 30-Millionen-Euro-Zuschuss für die Baumaßnahme am Hochwaldkrankenhaus. Damit schloss der Kreis eine Finanzierungslücke des Ausbaus, dessen Gesamtkosten sich auf 130 Millionen Euro belaufen. Neben einer Erhöhung des Stammkapitals der Gesellschaft um 15 Millionen investiert er damit 45 Millionen Euro in das Gesundheitszentrum Wetterau. Darüber hinaus sichert er die Liquidität des GZW durch eine Bürgschaft von elf Millionen Euro ab, übernimmt Rückzahlungsgarantien für laufende Darlehen und kaufte für 4,2 Millionen Euro Grundstück und Gebäude der Gourmet-Werkstatt in Bad Nauheim, die unter anderem das GZW und Bereiche der Kerckhoff-Klinik mit Essen versorgt.

„Mit der nun erteilten Baugenehmigung tritt das Hochwaldkrankenhaus in seine wohl größte Neustrukturierung ein. Geht doch mit dem nun beginnenden Bauabschnitt eine große Kapazitätserweiterung am GZW-Standort Bad Nauheim einher. Der Kreis unterstützt diese Investition in eine zukunftssichere medizinische Versorgung mit der Übergabe der Baugenehmigung für den nächsten Bauabschnitt“, sagt Baudezernentin Birgit Weckler.

Das Hochwaldkrankenhaus, dessen Kern der Altbau aus dem Jahr 1933 bildet, wurde in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach aufgrund neuer Anforderungen erweitert. So kam im Jahr 1964 ein Wohnheim hinzu, zwei Jahre später erfolgte eine Aufstockung des Kern-Gebäudes. Und weil es ab Beginn der 90er-Jahre zusätzlichen Bedarf an vollstationären Betten gab, erweiterte man das Gebäude 1992 und 1996 jeweils um sogenannte Bettenhäuser und um Ambulanzflächen. Im Jahr 2001 nahm man dann den OP-Neubau und die Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) in Betrieb. Zehn Jahre später erfolgte eine Erweiterung der Notfallaufnahme zur interdisziplinären Aufnahme (IDA)  und auf dem Klinikgelände entstand ein Facharzt- und Service-Zentrum (FASZ).

„Durch die geplante Zusammenlegung der Akutkrankenhäuser von Friedberg und Bad Nauheim steigt am Hochwaldkrankenhaus der Bedarf sowohl im OP-Bereich als auch bei der Aufbereitung, Desinfektion und Sterilisation der medizinischen Instrumente. Zudem versorgen wir neben den Standorten in Friedberg und Bad Nauheim auch unser Krankenhaus in Schotten von hier mit sterilen Materialien. Beide Bereiche sind zum Jahresende 2024 in Betrieb genommen worden“, beschreibt Dr. Dirk Fellermann den gegenwärtigen Stand der Arbeiten. Mit der nun erteilten Baugenehmigung erfolgt als nächster Schritt der Abriss des 1992 errichteten Bettenhauses und der bisherigen interdisziplinären Aufnahme. An ihrer Stelle entsteht ein mehrgeschossiger Neubau mit fünf Stockwerken, der an die Bestandgebäude angeschlossen wird. Das gesamte Ensemble gruppiert sich dann um zwei Innenhöfe und bildet mit dem gegenüberliegenden Facharzt- und Service-Zentrum und der Kita eine „Klinikallee“. Dorthin wird im Zuge des Neubaus auch der künftige Haupteingang verlegt, der bislang auf den Chaumontplatz führt. Dieser Neubau bildet den dritten Schritt der Gesamtmaßnahme, bevor in einem vierten Abschnitt Umbauten in den bereits bestehenden Gebäuden die gesamte Planung abschließen werden.

Nach der nun anstehenden Konzentration des Akut-Angebots auf den Standort Bad Nauheim plant man hier künftig 430 statt 241 Betten. Die bestehende Nutzfläche von 9.000 Quadratmetern soll sich künftig um 7.750 Quadratmeter erhöhen.

„Beide Standorte in Friedberg und Bad Nauheim sollen auch in Zukunft weiter medizinisch genutzt werden. Die Konzentration des stationären Angebots in Bad Nauheim sorgt aber für mehr Effizienz und eine noch höhere Qualität der Versorgung. Damit erfüllen wir nicht nur die Anforderungen der gegenwärtigen Krankenhausreform, sondern sichern auch ein hochwertiges medizinisches Angebot für die Region in der Zukunft. Auf diese Weise nehmen wir eine Vorbildfunktion in der hessischen Krankenhauslandschaft ein“, schließen der Landrat, die Erste Kreisbeigeordnete und der GZW-Geschäftsführer.

Zum Gesundheitszentrum Wetterau

Das Gesundheitszentrum Wetterau betreibt derzeit Standorte in Bad Nauheim, Friedberg, Schotten, Gedern, Bad Vilbel und Nidda-Bad Salzhausen. Mehr als 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen hier jährlich mehr als 26.000 stationäre und über 110.000 ambulante Patientinnen und Patienten.

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